Coastal Rowing in Stralsund, 8. bis 10. September 2023

Die Idee, die Vogalonga in Venedig zu Pfingsten in Coastal Boats zu rudern, führte zu der Frage, ob wir überhaupt in der Lage sind, solche Boote zu fahren. Keine Ahnung, wie viel Energie und Zeit Manuela im Vorfeld investiert hat, aber aus meiner Sicht gab es sehr schnell den Termin für ein Wochenende in Stralsund, um die Boote, die dort vom DRV liegen, auszuprobieren. Und nach einigem Geruckel stand pünktlich fest, dass wir zu zehnt sind, perfekt also für zwei Vierer mit Steuermann.

 

Wir trudelten am Freitag nach und nach ein, hatten dann schöne Spaziergänge in Stralsund. Die ersten Fotos vom Sund kamen bereits mit Sonnenaufgang am Sonnabend von Kathleen, die sich als Fotografin und Filmerin bewährte und hier auch Entertainmentqualitäten aufweist – jedes Mittel ist ihr recht, um die Fotos interessanter zu machen.

 

Aber was sind eigentlich Coastal Boats? Das Besondere: sie sind im Heck offen. Die Logik dahinter: Der Wasserspiegel im Boot ist nie höher als der Wasserspiegel außerhalb des Bootes. Das heißt auch, dass Wasser im Boot ist, aber dafür geht es bei Wellen nicht unter. Lektion I ist also: Man sollte sich Gedanken machen, wie man das Boot ins Wasser lässt. Ansonsten sind die Boote zwar breiter, dafür die Ausleger schmaler. Faktisch rudert es sich nicht wirklich anders – also sagen wir, auf meinem Niveau merke ich keinen Unterschied. Nun – es war Anfang September auch mehr der Ostsee als die Ostsee (sorry für den Grammatikerwitz).

 

Insgesamt haben wir drei Touren gemacht: Nördlich Parow, südlich Devin, südöstlich nach Drigge in die Bucht. Alles, was nicht nach Norden führt, unterquert sowohl den Rügendamm als auch die Rügenbrücke.

 

Wir haben also die Boote ausprobiert - hmh, so ein Aufwand dafür? Nein, es entpuppte sich ganz schnell als Wert an sich. Es war wunderbar, in Stralsund zu rudern. Die Gruppe hat wunderbar funktioniert, die Laune war super und man lernt viel über sich. So finden sich drei Kategorien von Menschen: die, die nicht baden, die, die auch baden, und die, die offenbar nicht anders können als zu baden. Jaaaa, es war ein bisschen grün, aber ey, es war auch echt heiß und sehr wichtig, auf Betriebstemperatur zurückzukommen.

 

Und nur für die Bildung – Stralsund wurde 1234 (wie merkt man sich diese Zahl?) gegründet, war eine reiche Hansestadt, was sich unübersehbar an der imposanten Rathausfassade und den großen Kirchen zeigt. Eine Stadtsilhouette, bei der sich der Blick vom Wasser lohnt!

 

So oder so – es wurde noch vor Ende der Fahrt deutlichst der Wunsch geäußert, das zu wiederholen, Ausflüge nach Stralsund fest in der Potsdamer Rudergesellschaft zu etablieren. Manuela, danke für die Initialzündung. Nächstes Mal dann nach (oder gar um) Hiddensee?

 

Nanna Fuhrhop